Dem Alpenkamm entlang durch Südtirol und Slowenien

Da Monika mit Jason in Birsfelden bleibt, macht sich Dieter mit Shadow alleine auf den Weg. Die Frage ist nur: Wohin soll die Reise in den zwei Monaten gehen?  Doch nach einem Anruf beim Kollegen steht fest: Kärnten ist das Ziel.
Auch die Routenplanung braucht nicht lange. Immer in den Alpen bleiben, so trüben keine heisse Tage das Vergnügen. Und auf dem Rückweg noch ein Abstecher nach Schweinfurt, um bei Alde die Heizflüssigkeit zu ersetzen.

 

Glarus

Ein perfekter Übernachtungsort auf dem Weg gen Osten. Ich habe mir vorgenommen, jeweils zwei Nächte an einem Ort zu bleiben, so sind auch längere Tagesausflüge möglich.

Heute führt uns dieser an den Klöntalersee. Mit dem Postauto geht es an das westliche Ufer, dort wo der See beginnt. Zurück geht es zu Fuss dem See entlang und bevor uns das Postauto wieder zurück nach Glarus bringt, bleibt noch etwas Zeit für einen gemütlichen Restaurantbesuch.

 

Klosters

Da Shadow immer noch kein begeisterter Mitfahrer ist, sind die einzelnen Reiseetappen eher kurz. Und nach dem Motto 'Slow-Drive' gibt es in Klosters-Dorf bei der Madrisabahn den nächsten Halt. So bleibt nach der Ankunft noch genügend Zeit für einen ersten Rundgang unterhalb des Dorfes. 

 

Am nächsten Morgen ruft der Berg. Mit der Gondelbahn sind die 750 Höhenmeter schnell überwunden. Der Weg beginnt an der Bergstation der Madrisabahn und führt über die Saaser Alp bis nach Schlappin. Eine Einkehr ins Berghaus Erika ist nach dem steilen Abstieg schon fast Pflicht. So können wir  auch gleich neue Kräfte für die letzte Etappe über die Alpweiden sammeln.

 

Glurns 
Über die Flüela und danach durch den schweizerischen Nationalpark geht es flott den Ofenpass hinunter und schon befinde ich mich in der autonomen Provinz Bozen. Im schmucken Örtchen Glurns, das sich, obwohl weniger als 1000 Einwohner, "Stadt" nennen darf, steht noch eine vollständig intakte Ringmauer mit drei malerischen Toren.

Glurns war im Spätmittelalter Handelsstadt, vermutlich wegen der strategisch hervorragenden Lage zum Reschen- und Ofenpass. Für mich und Shadow nach einer langen und kurvenreichen Fahrt ein schönes Plätzchen für die nächsten zwei Tage.


Da wir diesmal auf einem Campingplatz stehen, müssen wir schon am Vormittag weiterfahren - viel zu früh, um mit einem ausgedehnten Spaziergang die Umgebung weiter zu erkunden.

Nur wenige Kilometer weiter kommt jedoch wie gerufen ein genügend grosser Parkplatz und von weit oben lockt auch noch das Schloss Lichtenberg. Kurzerhand plane ich auf dem Handy eine schöne Runde und schon geht es los. Wie herrlich die Pfade wirklich sind, zeigen die nachstehenden Bilder. Leider entpuppt sich das Schloss aus der Nähe als Ruine, so dass wir uns die zusätzlichen Höhenmeter schenken.

 

Nals 
Ehrlicherweise war Nals nicht die erste Wahl bei der Suche nach einem Übernachtungsort. Jedoch gibt es auch keinen wirklich guten Grund in Meran 70 € für eine Nacht auszugeben, wenn man nicht plant, die Alpenstadt zu besuchen. So lassen wir Meran links liegen und finden bald darauf einen passenden Stellplatz in Nals.
Nals entpuppt sich dann als kleines Winzerdorf, hervorragend mit dem Fahrrad zu erkunden, etwas anstrengender für Wanderer, besonders bei den in der Zwischenzeit hohen Temperaturen. Und die Wege im Tal - zwischen den Obstbäumen und Reben hindurch - sind meist mit einem Durchgehverbot versehen. 

 

Wolkenstein
Val Gardena war mir bislang nur durch den Ski-Weltcup bekannt. Auf dem grossen Parkplatz vor der Seilbahn gibt es jedoch auch einen Stellplatz. Und so geht es heute mit dem Wohnmobil hoch zum auf 1800 Meter gelegenen Plan de Gralba.

Gleich nach der Ankunft gibt es einen ersten Spaziergang mit Shadow. In der Bergwelt wird dies durch das Auf und Ab jedoch eher zu einer Mini-Wanderung. 

 

Am nächsten Tag bringt uns die Bergbahn auf den Piz Seteur. Von dort geht es zu Fuss hoch nach Sella. Umgeben von einer grossartigen Alpenwelt gibt es immer wieder neue Blicke auf aussergewöhnliche Felsformationen. Durch die "Steinerne Stadt" schlängelt sich der Weg vorbei an riesigen Felsbrocken, die von den Bergen rundherum gestürzt sind

Von Sella führt eine weitere Seilbahn mit ganz schmalen Kabinen zur Forcella del Sassolungo. Wir kehren dem Pass jedoch den Rücken zu und machen uns an den Rückweg. Unterwegs lockt noch eine urige Wirtschaft und ich geniesse die 'Knödel Zweierlei' mit einem kühlen Schluck Bier.

 

St. Vigil
Ein Halt an diesem Ort war nicht geplant. Aber ein kurzes Tunnel mit zu geringer Höhe für unseren Vogel auf dem Passo Falzarego (zwischen Wolkenstein und Cortina d'Ampezzo) macht meiner ursprünglichen Routenwahl einen Strich durch die Rechnung. 

Getreu dem Motto: 'Es ist überall schön' bietet auch St. Vigil dem Reisenden viele Möglichkeiten. Angefangen beim Restaurant auf dem Wohnwagenplatz 'Ritterkeller', das mir eine hervorragenden Pizza Quattro Formaggi zubereitet bis hin zu den Wandermöglichkeiten in der Umgebung. Leider fährt die Seilbahn Miara nicht, die uns hoch zum aus dem Ski-Weltcup bekannten Kronplatz hätte bringen sollen  So ist es eine echt schweisstreibende Wanderung geworden. Die tolle Aussicht auf dem Pass konnte ich jedoch noch am nächsten Tag auf der Weiterfahrt  geniessen.

 

Misurina
Mit einem Tag 'Verspätung' sind wir nun in Misurina in unmittelbarer Nähe zum gleichnamigen See gelandet. Und mit mir noch viele, viele andere Wohnmobilisten und noch viel mehr Tagestouristen. Was ist hier los?

Hätte ich mich intensiver mit meinen Etappenzielen auseinander gesetzt, wäre ich hier nicht dermassen überrascht worden. Rund 7 km  weiter und 600 m höher liegt das Rifugio Auronzo alle Tre Cime di Lavaredo. Die Drei Zinnen sind besonders markante Gipfel in den Dolomiten und ziehen Heerscharen von Wanderern, Kletterern, Bikern und Automobilisten an. Am nächsten Morgen konnte ich beobachten, dass bereits kurz nach 10 Uhr die Strasse hoch gesperrt wurde, da alle verfügbaren Parkplätze (und davon gibt es wahrlich viele gemäss Google-Maps) bereits belegt sind - und es ist Montag! Busse fahren anschliessend im Viertelstundentakt hoch, bis auch der letzte Parkplatz direkt neben meinem Stellplatz besetzt ist. Mir egal - mir reicht die herrliche Bergwelt, welche ich von hier aus zu Fuss erreichen kann. Einmal mehr mühe mich den Weg hoch, da der Sessellift am Ende des Sees nichts für Shadow und mich ist. Am Ende bin ich jedoch froh darüber, denn wir haben - bis auf ein paar hundert Meter - die Wege für uns alleine und die Umgebung ist überwältigend schön.

Wie immer gibt es am zweiten Tag am Aufenthaltsort noch eine längere Pipirunde. Diesmal gerät sie zu einer veritablen Wanderung - aber bei dieser tollen Umgebung nehme ich auch gerne nochmals die Wanderschuhe hervor. Auf den Bildern ist auch zu sehen, wie diese Gegend die Besucher in Massen anzieht. Hier ist ebenfalls der Ausgangspunkt für einen Ausflug auf den geschichtsträchtigen Monte Piana, der mich sehr gereizt hätte. Aber die Hin- und Rückfahrt im engen Jeep wollte ich Shadow nicht antun. Vielleicht ein anderes mal.

 

Arta Terme
Auf den Weg nach Slowenien habe ich mir diesen Ort als letzten Zwischenhalt in Italien ausgesucht. Der Weg ist das Ziel und bisher bin ich bestens damit gefahren. In Arta Terme hat die Gemeinde oberhalb der Therme sechs schöne und kostenlose Stellplätze eingerichtet. Weil schon alle Plätze belegt sind, muss ich jedoch auf einen weiter hinten liegenden ausweichen, was aber völlig in Ordnung ist. 

Vom Talboden aus sieht man die 'Chiesa di Santa Maria in Monte'. Somit ist auch das nächste Ziel für eine Wanderung gefunden. Besonders der Hinweis 'in Monte' hätte meinerseits mehr Beachtung benötigt :-) Auf dem steilen Weg hoch gibt es dann noch eine überraschende - aber gottseidank nur kurze - Begegnung mit einer ca. 70 cm langen Schlange (vermutlich eine Ringelnatter). Und ganz oben belohnt mich eine tolle Aussicht auf die Umgebung den schweisstreibenden Anstieg.

Der Weg zum nächsten Etappenort ist ein besonderes Highlight auf dieser Reise. Hinter Chiusaforte beginnt die SP76 noch recht moderat. Nach und nach rücken die steilen Berge jedoch näher zur Strasse hin bis sich diese abrupt in engen Kurven den Berg hochwindet. Spitzkehren verlaufen durch enge Tunnels (reicht aber für unseren PhoeniX ohne Gegenverkehr) und das Navi spielt verrückt, da die Strasse quasi übereinander geschichtet ist. Als Alleinfahrer gibt es dazu leider fast keine Bilder. Der Neveasattel bildet den Übergang auf 1195 m Höhe. Kurz vor der slowenischen Grenze grüsst der malerische Lago del Predil. Jedoch lässt kein einziger freier Parkplatz ein kurzes Verweilen zu.

 

Planica
Kranjska Gora liegt im nordwestlichen Teil von Slowenien und beherbergt regelmässig den Skizirkus. Planica, nur ein Steinwurf davon entfernt, ist berühmt für seine Skisprung- und Skiflugschanzen. Zugleich bildet Planica den Eingang zum Nationalpark Triglav. Also genügend Gründe, diesen einmaligen Ort als erste Destination in Slowenien anzufahren. 

 

Zgornje Jezersko
Ich wollte möglichst wenig in Österreich fahren und so ist der Weg über den Seebergsattel mit 1215 m Höhe nach Kärnten ideal. Und welch ein Glück, dass es auf slowenischer Seite auch noch eine Stellplatz für mich gibt. Dadurch können wir eine schöne Wanderung mit Blick auf eine tolle Bergkette und den südlichsten Punkt von Österreich unternehmen.  

 

Aich bei Bleiburg
Aich ist das eigentliche Ziel dieser Reise. Hier treffe ich Thomas und seine Frau Anita. Wir verbringen hier ein paar gemütliche Tage und drehen mit Thomas und Dexter, ihrem Labrador, unsere morgendlichen Runden.

 

Gaishorn am See
Für die Autobahnen und Schnellstrassen in Österreich bräuchte ich für unser grosses Wohnmobil die Go-Box. Ich habe es jedoch nicht eilig. Deshalb wird das Navi kurzerhand so eingestellt, dass es keine gebührenpflichte Mautstrasse wählt. Das macht die Fahrt zum nächsten Stellplatz durch Kärnten und die Steiermark erst noch recht viel abwechslungsreicher. 
Österreich bietet wenig Stellplätze, so dass wir auch immer mal ein Campingplatz anfahren. Der 'Camping am See' entpuppt sich als eine Art Zwischending: WoMo, WoWa und ein einzelnes Zelt treffen sich hier.

Die Wanderung am ersten Tag führt uns zu einem Wildbach, der  sich in sein Bachbett gezwängt recht zahm gibt.


Am zweiten Tag wandern wir einmal rund um den See.

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