· 

Vitorchiano

Am nächsten Morgen fahren wir weiter zu einem uralten Städtchen, wo uns einzigartige Sehenswürdigkeiten erwarten. 

 

Das beginnt bereits damit, dass Vitorchiano auf riesigen, kegelfömigen  Felsblöcken aus vulkanischem Gestein erbaut wurde. Dabei handelt es sich um die sogenannten Peperino-Felsen, welche vor allem in dieser Region vorkommen. Denn es braucht ganz bestimmten Bedingungen wie enge Täler, welche die Hitze speichern und starken Druck. So hat sich das Gestein im Im Laufe der Jahrhunderte verfestigt und durch die Zersetzung von Glaspartikeln und Kalzium entstand natürlicher Zement.

 

 

Dieser Peperino ist auch verantwortlich dafür, dass hier vermutlich die einzige heilige Moai-Statue ausserhalb der Osterinsel zu finden ist. Wir wussten bereits vorher von deren Existenz, aber nicht, dass wir direkt daneben gut behütet übernachten würden.  Von der dritten Besonderheit berichten wir weiter unten.


Am nächsten Morgen gibt es aber erst einmal einen kleinen Spaziergang mit den Jungs. An dem gefrorenen Herz merken wir, dass es in der Nacht doch noch recht kalt gewesen ist. Tagsüber spüren wir das nicht so.
 
Auf unserer Strecke begegnen wir auch einigen Hunden in ihren Gärten. Die meisten melden uns recht deutlich, dass sie über unsere Anwesenheit nicht wirklich begeistert sind. Nur der grosse Molosser scheint nach dem ersten Melden froh über etwas Abwechslung zu sein und wirkt schon fast enttäuscht, als wir weitergehen. Am nächsten Tag kommt er uns dann auch schon ganz freundlich entgegen gelaufen (Bilder sind bearbeitet, so dass der hübsche Bursche nicht von Gitter und Schatten verunstaltet ist. 

 

 

VITORCHIANO


Über eine Brücke gelangen wir von unserem Stellplatz zum Städtchen auf der anderen Seite des steilen Tals. Hier gibt es auch fast so etwas wie ein Trottoir. Eine Seltenheit auf dem Land. Durch die Porto Romana, dem einzigen Zugang (sieht man mal vom Durchbruch für den Fussweg aus dem Tal ab), betreten wir den Ort. In der Antike muss hier vermutlich noch eine Zugbrücke gewesen sein, wie der die Mauern umgebende Wassergraben nahelegt.

 

Kaum eingetreten, nimmt uns das Dörfchen gefangen und wir fühlen uns wie in einer anderen Welt. Auch fällt uns auf, dass die Steine bei den ersten Häusern ganz anders aussehen wie in den anderen Orten. Diese hier weisen gerade Kanten und Fronten auf und sind aus dunklem Peperino-Gestein. 

 

Nach unserem Rundgang machen wir uns auf die Suche nach dem Weg ins Tal, was sich als nicht ganz einfach erweist. Denn obwohl uns das Handy zeigt, dass wir am richtigen Ort sind, entdecken wir nur durch Zufall, dass der Zugang unterhalb der Strasse ist, auf der wir stehen. 

 

VALLE DELLE SCULTURE

Auf unserem Weg ins Tal kommen wir an einem kleinen Kirchlein vorbei, Chiesa della Madonna dell‘ Arrotino aus dem Jahre 1555. Ihr Inneres ist sehr schlicht gehalten ist, wie uns ein Blick durch die Gitterstäbe am Fenster zeigt.

Am Talgrund angekommen, finden wir uns mitten unter Steinfiguren wieder. Diese Statuen aus Peperino-Gestein wurden von lokalen Steinmetzen geschaffen. Lange lagen sie achtlos aufeinander gestapelt unter Brombeer-Hecken und erst im Mai 2017  wieder entdeckt, gereinigt und ausgebessert  und anschliessend hier aufgestellt. Unter den Skulpturen entdecken wir eine schwangere? Frau aber auch viele undefinierbare Figuren. 


Nach der Besichtigung der Steinfiguren beschliessen wir, nicht mehr den gleichen Weg  zurückzugehen, sondern auf der anderen Talseite zu unserem Stellplatz hochzugehen. Dabei würden wir auch noch die Wallfahrtskirche "Santuario di San Michele Arcangelo" (1358), eine frühere Einsiedelei zu sehen bekommen. Leider ist dort aber der Weg auch zu Ende, denn genau wie die Kirche ist auch der restliche Weg versperrt. So heisst es umkehren und die bereits gewonnenen Höhenmeter wieder runter zu gehen, um dann auf der anderen Talseite hochzusteigen. 


Für unsere Mühen werden wir mit in Gold getauchte Hauswänden belohnt und einem letzten Blick in die Kirche "Chiesa di Santa Maria Assunta"  bevor es durch die Porta Romana zurück zur Strasse und dem Weg zum Wohnmobil geht. 


Vitorchiano hat übrigens eine tolle, interaktive Webseite. 

Kommentar schreiben

Kommentare: 0