BREISACH UND VOGELGRUN AUF DER ÎLE DU RHIN
Für ein paar Tage sind weder Tierarzt noch andere Termine angesagt, die uns noch länger in Weil halten würden. Und so nutzen wir die Zeit für einen Abstecher nach Breisach und auf die Île du Rhin, die zwischen dem Grand Canal d'Alsace und dem Rhein liegt.
Der Stellplatz selbst gehört zum Elsässischen Vogelgrun und bietet, nebst einer vollständigen Infrastruktur, auch sonst noch einiges: Da sind einerseits die kurzen und längeren Spaziermöglichkeiten auf der Insel selbst und auf der anderen Seite des Rheins lockt das schöne Städtchen Breisach mit Restaurants und diversen Einkaufsmöglichkeiten. Und wir freuen uns auch über den Besuch von ehemaligen Arbeitskollegen , die inzwischen in Breisach wohnen.
Nach diesen 11 Tagen geht's über Vogtsburg zurück in die Schweiz, genauer gesagt, ins Aargauische Niederrohrdorf, wo Monika und Shadow ein Mantrailing-Seminar besuchen.
VOGTSBURG - OBERROTWEIL
Nur etwa 15
km von Breisach entfernt liegt mitten im Kaiserstuhl die Ortschaft Vogtsburg. Das vulkanische Gestein bildet einen tollen Boden für die Reben, deren Trauben später zu einem
süffigen Wein verarbeitet werden. Und in den Hügeln rund um den Stellplatz lässt es sich herrlich wandern oder kurze Spaziergänge geniessen.
WENN EINER EINE REISE TUT...
Gegen 22 Uhr machen wir uns auf den Weg nach
Niederrohrdorf, wo die nächsten zwei Tag das Mantrailing-Seminar stattfinden wird. Wir sind schon fast am Ziel, das Navi zeigt noch 10 Minuten an, als der Motor plötzlich ins Stottern kommt.
Erst denken wir an einen Zufall, aber als es dann auch noch immer langsamer wird, fahren wir auf den Pannenstreifen. Die letzten Meter bis zur Ausfahrt getrauen wir uns nicht mehr weiterzufahren
- und das ist im Nachhinein auch gut. Denn wir wären mitten auf der Landstrasse stehen geblieben. Und dies unbeleuchtet, denn ein paar Minuten nachdem wir angehalten haben, geht nichts
mehr.
Als wir beim Touring Club Schweiz anrufen, heisst es erst, wir seien mit dieser Gewichtsklasse nicht versichert. Da werden wir nun doch leicht nervös und fragen uns, wie kommen wir
nun von der Autobahn runter? Auch fühlt es sich nicht wirklich prickelnd an, so ganz ohne Licht auf dem Pannenstreifen zu stehen, während wenige Zentimeter daneben die LKW durchbrausen. Aber
irgendwann kommt der erlösende Rückruf, wir sind doch versichert und der Abschleppdienst sei organisiert. Wir hätten jubeln können, würden wir uns nicht gleichzeitig fragen, wie in aller
Welt sollen wir mit unserem Ungetüm von einem Wohnmobil abgeschleppt werden - sind wir doch 9 Meter lang und 3.45m hoch.
Während wir noch hier stehen, hält plötzlich die Polizei hinter uns und bemängelt erst, dass das Warndreieck fehlt. Dieses wurde jedoch durch die vorbeifahrenden Autos nur an den Rand des
Pannenstreifens geweht. Deshalb sichert uns nun die Polizei mit ihrem Auto. Sie stellt sich auch etwas über den Pannenstreifen hinaus, damit die Autos und LKWs gezwungen werden, mehr
Abstand zu halten.
Kurz darauf ist auch schon das Abschleppfahrzeug samt Begleitfahrzeug da, welches nun die Sicherung der Gefahrenzone übernimmt, so dass die Polizei weiterfahren kann.
Die Abschleppspezialisten wirken ganz entspannt und beginnen mit den Vorbereitungen - man merkt, dass sie wissen was sie tun. Das beruhigt uns schon einmal, auch wenn wir immer noch keine Idee
haben, wie es Weitergehen wird.
Als erstes wird aber nun erst einmal die Kardanwelle von der Hinterachse gelöst und danach die Abschleppvorrichtung unter die Vorderräder geschoben. Danach werden wir vorne angehoben. Ein
komisches Gefühl, wenn die Schnauze immer höher geht und wir schon fast über das Zugfahrzeug sehen.
Anschliessend werden wir quasi Huckepack zur IVECO-Servicestation in Hendschiken gezogen - was eine gefühlte Ewigkeit dauert. Das eine oder andere Mal haben wir dann auch ein mulmiges
Gefühl, wenn es zackig im Kreisel um die Kurven geht oder ein enges und niedriges Stadttor durchfahren wird - da steht 4m und seitlich 3.20 - und wir sind ohne Huckepack schon
3.45m :o).
Doch alles verläuft ohne weitere Zwischenfälle und Herr Senn und sein Kollege schauen nach dem Abstellen noch kurz in den Motorraum und meinen, dass die Ursache für die Panne ziemlich sicher
die Lichtmaschine ist. Und sie haben recht. Aber inzwischen ist es weit über Mitternacht und wir gönnen uns nun eine Mütze Schlaf. Denn am Morgen geht es wieder früh raus.
Am nächsten Morgen um 7 Uhr (Samstag!) machen sich dann auch gleich fleissige Mitarbeiter von IVECO daran, unseren Vogel wieder flott zu bekommen. Einen Ersatz für die defekte Lichtmaschine
ist nicht vorrätig, jedoch an einem anderen Standort unweit von dort, wo wir gestern gestartet sind. Unser jüngere Sohn macht den Kurierdienst und so ist das Fahrzeug bereits um 10:15
Uhr wieder fahrtüchtig. Wir sind sehr dankbar für all die helfenden Menschen und Monika kommt nur mit leichter Verspätung zum Mantrailing-Seminar.
Und hier auch noch einige Eindrücke vom Trailen mit Shadow
WEIL AM RHEIN
Tierarzt, Zahnarzt, Zahnarzt und Tierarzt, zur Abwechslung noch Physio.
Dann kommt Auffahrt und nochmals Tierarzt. So vergehen 3 Wochen und auch die ersten Tage im Juni sind so schon bereits rum.
Wir mussten auch kurz um Jason bangen. Denn Ende Mai gingen seine weissen Blutkörperchen und Thrombozyten immer weiter runter, bis sie dann am 30. Mai praktisch bei 0 waren und der Tierarzt ihm
nur noch wenige Tage gab. Aber Jason hat die 4 Jahre davor schon bewiesen, dass er ein Stehaufmännchen ist. Und bei der nächsten Blutabnahme zwei Tage später zeigten die Werte wieder leicht nach
oben und steigen die nächsten Tage stetig an. Selbst der Tierarzt sprach von einem kleinen Wunder, welches er in seinen 32 Berufsjahren noch nie erlebt hat. Jasons Krankheiten sind deswegen nicht
weg, aber es bleibt uns nun hoffentlich noch ganz viel gemeinsame Zeit.
Kommentar schreiben
Marco (Montag, 25 Juli 2022 10:23)
Schöne Bilder!