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Briare - wo Schiffe über Brücken fahren

21. bis 22. April 2024

Auf der Fahrt nach Briare

Die Landschaft mit seinen Orten ist so abwechslungsreich, dass wir hier nur einen kleinen Eindruck geben können. Und ganz oft fühlen wir uns auch in englische Ortschaften versetzt - so bekommt Dieter doch noch etwas England :)


Auch diesmal müssen wir kurz zittern, ob wir zum geplanten Stellplatz kommen. Denn die normale Strasse dorthin ist wegen Bauarbeiten gesperrt und bei den nächsten versperrt uns die Gewichtsbeschränkung den Weg. Zum Glück finden wir dann doch noch eine passende Strasse und ergattern den zweitletzten Stellplatz. 

 

BRIARE

Aufgrund der drei im Ort zusammentreffenden Kanäle gab sich Briare selbst den Namen 'Briare-le-Canal'.


Der erste war der 54 km lange Canal-de-Briare. Er wurde 1642 gebaut und verbindet seitdem die Seine mit der Loire. Im 19. Jh kam der Loire-Seitenkanal "Canal Latéral à La Loire" dazu. Damit konnten nicht nur die Untiefen der Loire umschifft werden, er trug auch viel zur Industrialisierung der Region bei.   

 

Doch blieb die Querung der Loire 5 km flussaufwärts bei Châtillon-sur-Loire weiterhin gefährlich und von der Wasserführung abhängig. Deshalb wurde unter Mitwirkung von Gustave Eiffel der dritte Kanal als Briare-Aquädukt entworfen und 1896 fertig gestellt. Dieser überspannt die Loire und verbindet den Berry-Kanal und den Loire-Seitenkanal und schafft damit eine direkte Verbindung zwischen der Saône und der Seine.

Damit dies gelang, mussten fünfzehn Stauteiche und deren Versorgungskanäle gegraben und zahlreiche Steinschleusen gebaut werden. Und noch heute zeugen 14 Brücken und 7 Schleusen davon.

Eine weitere Innovation bei der Kanal-Brücke, war die elektrische Beleuchtung mit 62 Kandelaber - diese konnten nicht wie die Kerzen durch den Wind ausgeblasen werden. Dazu kamen die vier Obelisken an den Brückenköpfen, die mit ihren Laternen den Schiffen den Weg wiesen. 


Heutzutage ist das Aquädukt vor allem ein Magnet für Touristen und kann mit Ausflugsschiffen aus dem nahe gelegenen Hafen befahren werden. Wir jedoch nehmen die 662 m lange Querung zu Fuss und finden auf der gegenüberliegenden Seite eine schöne Wiese, auf der sich Shadow und Lenny austoben können.

Schade nur, dass das Gebäude auf der rechten Seite geschlossen war, denn das "Chocolats et Chimères" hätten wir uns sonst nicht entgehen lassen. 

  

Émaux de Briare

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Auch hier begibt sich Dieter mit Shadow wieder auf Cache-Suche. Und wie so oft finden sie auch hier wieder besondere Orte. Der Weg dorthin führt sie zuerst am Seitenkanal der Loire entlang zum Mosaik- und Emaille-Museum. Dahinter befindet sich noch heute die Mosaik-Produktionsstätte "SAS Émaux et Mosaïques", für die Briare bekannt ist.


Diese Mitte des 19. Jh durch den Ingenieur Jean-Felix Bapterosse in Briare gegründete Fabrik, war bald auch über die Landesgrenze für ihre wunderschönen Schmuckperlen bekannt. Später spezialisierten sie sich auf Mosaikfliessen, die sie noch heute herstellen - und zwar vom Rohstoff bis zum fertigen Produkt. Das Museum im ehemaligen Haus des Gründers zeigt dann auch die 150 jährige Geschichte mit all ihren Produkten angefangen von Knöpfen, Perlen bis hin zu den Mosaiken aus Emaille. Leider steht diese bis auf weiteres nur Gruppen offen und so machen wir uns nun definitiv auf die Suche des Caches, der hier irgendwo in der Nähe versteckt sein soll. 

Und wir finden ihn dann tatsächlich auf der ehemaligen Müllhalde der Manufaktur. Hier entsorgte die Firma ihre für den Verkauf ungeeigneten Mosaike. So ist hier über die Jahre eine Schutthalde entstanden, die sich über 2 Hektar erstreckt und stellenweise 3 bis 4 Meter dick ist. Gerne hätten wir uns den Familien mit ihren Eimern und Harken angeschlossen und uns auf die Suche nach schönen Exemplaren gemacht - aber der Gedanke ans Wohnmobil hat Dieter dann doch davon abgehalten.

 

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