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BISPINGEN IN DER LÜNEBURGER HEIDE

23. bis 26. Juli 2023

Heute kommen wir ohne Umwege bei unserem nächsten Stellplatz beim Naturschutzpark in Bispingen an. Es ist nicht unser erster Besuch in dieser tollen Gegend, aber dies ist schon 50 bzw. 25 Jahre her. Und doch lernen wir hier die Heide noch einmal von einer ganz anderen Seite kennen: viel waldiger und hügeliger als wir sie in Erinnerung hatten. 

Der Stellplatz ist wunderschön gelegen und man kann von hier aus direkt zum Spaziergang durch die Heide starten. Und in der Nacht ist es hier so ruhig und dunkel, dass wir auf unserer letzten Versäuberungsrunde eine Taschenlampe mitnehmen müssen  um zu schauen, ob Lenny und Shadow tatsächlich ihr Beinchen heben und nicht nur schnüffeln. 

 

Um die Heide in voller Blüte zu sehen, sind wir zwar zwei, drei Wochen zu früh, jedoch spriessen bereits jetzt die ersten rosa Knospen.

 

Kleine Runde bei Niederhaverbeck

Niederhaverbeck, ein Ortsteil von Bispingen, ist das Eingangstor in das autofreie Naturschutzgebiet Lüneburger Heide. Und so können wir hier auch direkt vom Stellplatz zu einer schönen Rundwanderung durch die Behringer Heide starten.

 

Im gesamten Nationalpark Lüneburger Heide gilt Leinenpflicht, aber weder Shadow noch Lenny stören sich daran. Es gibt ja so viel zu erschnüffeln. Nur wenn es dem Wald entlang geht, ist Lenny damit beschäftigt, nach möglichen Tieren Ausschau zu halten. Denn auch wenn wir selber keine sehen, so verrät Lennys Näschen ihm vielleicht etwas anderes.

 

Neben den vielen Pflanzen sind in der Lüneburger Heide um die 1‘000 Hügelgräber zu finden - auf einem Foto ist eines davon zu sehen. Die meisten stammen aus der Bronzezeit (1600 bis 1300 v. Chr). Sie haben in der Regel einen Durchmesser von 8 bis 10 m, sind ein Meter hoch und waren von einem Steinkreis umgeben. Gebaut wurden sie aus Sand, Gras- oder Heideplaggen, was darauf hinweist, dass hier bereits vor 3‘500 Jahren Wald gerodet wurde, so dass eine Heide entstehen konnte. In jedem von ihnen befinden sich ein bis mehrere Gräber. Die Verstorbenen wurden liegend zwischen oder unter Steinen oder ausgehöhlten Baumstämmen begraben. Leider wurden die meisten geplündert, so dass nur noch wenige Grabbeigaben zu finden sind. 

 

Kleine Beschäftigungen unterwegs

Wenn Lenny nur noch durch die umliegenden Gerüche gesteuert wird, helfen Futterspiele, um ihn davon abzulenken. Anschliessend läuft er dann auch wieder entspannter an der langen Leine.

 

Heute geht es auf die andere Seite Der Heide

 

Und wie von der Frau beim Imbiss erwähnt, erwartet uns hier noch einmal eine ganz andere Lüneburger Heide. Denn wo gestern vor allem die Besenheide vorherrschte, blüht hier der Buchweizen. Und es finden sich hier auch deutlich mehr Heidelbeeren, Wald- und Graslanschaften. 

 

Heute kommen uns die Bäume gerade recht. Denn während ein Landregen über uns hinweg zieht, stehen wir trocken unter den grossen Bäumen. Und damit es den beiden Jungs nicht langweilig wird, gibt es für jeden von ihnen einen leckeren LeParfait-Baum und zum Abschluss eine gemeinsame Kekssuche im Laub. Und gerade als sie fertig sind, hört auch der Regen auf und wir können trocken unseren Spaziergang fortsetzen. Auf dem restlichen Weg treffen wir das erste Mal auf eine grössere Anzahl von anderen Wanderern, Radfahrer und einige Hunde. Nicht verwunderlich, denn hier befindet mit dem Wilseder Berg (169,2 m) die höchste Erhebung der Heide. 

 

Der 169m hohe Wilseder Berg bildet den Mittelpunkt der Lüneburger Heide, welche mit ihren 234 km2 zu den ältesten Naturschutzgebieten Deutschlands gehört (gegründet 1992). Er ist gleichzeitig auch die höchste Erhebung der nordwestdeutschen Tiefebene. Die Flächen rund um diese Erhebung zählen zu den grössten zusammenhängenden Heiden der nordwest-europäischen Geest (Land mit sandigem / praktisch unfruchtbarem Boden; werden die Pflanzen zudem durch Heidschnucken klein gehalten, entsteht eine Heide). 

  


Die Lüneburger Heide, die wir hier angetroffen haben, hat uns mit ihrer Vielzahl an Landschaftsbildern und Pflanzen begeistert. Aber was uns erstaunt hat, ist, dass wir nur einmal weit entfernt Schafe gesehen haben. Und sonst ausser Insekten keinerlei Tiere, nicht einmal Vögel haben wir gehört.

Das ist übrigens etwas, was uns auch schon an anderen Orten aufgefallen ist, wie selten wir Vogelstimmen hören - abgesehen von den Möwen am Meer. 

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